M. B.
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Nachdem meine 585er Goldkette gerissen war, suchte ich Mitte September das in Brüggen ansässiges Schmuckatelier auf. Die Angestellte beschaute intensiv mit einer „Lupe“ die Bruchstelle, und eröffnete mir, dass die Reparatur 15€ für eine Lötung kosten würde und das Sie mich in ca. 10 Tage nach erfolgter Reparatur unter der von mir angegebenen Handynummer anrufen würde. Ende Oktober rief ich selber an um nachzuhören, ob die Kette abholbereit sei. Die Inhaberin bejahte meine Frage und ergänzte, das bei der Reinigung der Kette im Ultraschallgerät, festgestellt wurde das die Feder des Karabinerverschlusses gebrochen war und der Verschluss erneuert wurde. Ich erklärte, das bis zum Bruch der Kette, der Karabinerhaken sich ohne Fehler öffnen und schließen ließ. Dieses wurde mir dadurch erklärt, dass das häufig passiere, da bei der Ultraschallreinigung Staub und Schmutz beseitigt würden, welche oftmals die Funktion der defekten Feder verschleiern. Hier fehlte es mir an der Logik und an meinem Verständnis, aber gut, dieses wollte ich akzeptieren. Ich fragte nach dem neuen Preis der Reparatur incl. des ersetzten Verschlusses. Die Inhaberin erwiderte 140€. Ich fragte nach, da ich meinte ich hätte mich verhört und Sie habe 40€ gesagt.
Sie schlüsselte den Preis auf in Ersatz des Verschlusses 74€ und 5 Lötungen an der Kettenbruchstelle 66€, und versicherte mir, dass sich die Reparatur auf jeden Fall bei einer so hochwertigen Kette lohnen würde. Mir verschlug es die Sprache. Ich fragte höflichst nach, weshalb Ihre Angestellte mir einen Reparaturpreis von 15€ genannt habe. Die Inhaberin antwortete, dass Sie hierzu nichts sagen könne, da Ihre Angestellte zur Zeit Urlaub habe. Als ich noch einmal auf die enorme Diskrepanz von 15€ zu 140€ hinwies, wurde eingeräumt, dass es versäumt worden sei, mich telefonisch vorab darüber zu informieren, dass der Aufwand und die Kosten sehr viel höher ausfallen würden, als bei Reparaturannahme zugesagt wurde. Sie wollte mit Ihrer Angestellten Rücksprache halten und sich bei mir telefonisch melden. Ich wartete erneut vergeblich ca. 3 Monate auf einen Anruf, so dass ich am 21.01.2021 wider selber anrief. Antwort der Inhaberin war, dass ich die Kette abholen könne. Auf meine Frage, was die Angestellte gesagt hätte und ob sich etwas an dem Reparaturpreis verändert hätte erhielt ich folgende Antwort: „Aufgrund meiner Aussage beim letzten Telefonat, für 140€ eine Reparatur nicht durchgeführt haben zu wollen, hätte Sie den vorherigen Istzustand wieder hergestellt und den defekten Karabiner wieder angebracht.“ Ich dachte es wäre ein Scherz.
Ich fragte nach, weshalb erneut kein Rückruf erfolgt sei, da als Ergebnis des letzten Telefonates lediglich die Rücksprache mit der Angestellten erfolgen sollte, um dann ggf. in Hinblick auf gemachte Zusagen eine Einigung erzielen zu können.
Die Inhaberin erklärte, dass es jetzt zu spät sei und ich die Kette abholen möge.
Vor Ort versuchte ich erneut eine Erklärung zu erhalten, aber nunmehr war die Aussage, das die Kette sehr instabil sei und hohl gearbeitet, und das die Angestellte die 5 fache Lötung nicht erahnen konnte. Wieder ergaben sich Widersprüche, erst handelte es sich um eine hochwertige Kette, wo sich 140€ Reparaturkosten lohnen und jetzt eine instabile, hohle Kette? Ich nahm die Kette voller Unverständnis entgegen, und erblickte unter Tesafilm 2 aufgeklebte Kettenglieder. Wieder die Frage meinerseits, was das für Kettenglieder seien. Antwort: das seien defekte Ösen gewesen, die sich bei der Reinigung im Ultraschallgerät gelöst hätten. Meine Gedanken rotierten. Die Reinigung erfolgte vor der vollendeten Reparatur und vor der im Anschluss stattgefundenen Rückgängigmachung der Reparatur. Meines Erachtens sind dabei 2 Glieder abgegangen, da bei Abgabe der Kette nur eine Bruchstelle vorhanden war, ohne lose Teile. So eine Erfahrung machen zu müssen ist einfach nur enttäuschend. Wir leben in einem Dorf, wo sich die Kreise immer wieder schließen.